
Undset, Sigrid
20. Mai 1882, Kalundborg (Dänemark) - 10. Juni 1949, Lillehammer (Norwegen)
Sigrid Undset (1882–1949) gehört zu den bedeutendsten norwegischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Geboren in Kalundborg, Dänemark, wuchs sie in Norwegen auf, wo ihr Vater, der Archäologe Ingvald Undset, ihr früh ein tiefes Interesse für die Geschichte vermittelte. Nach seinem Tod musste sie eine Berufsausbildung absolvieren und arbeitete als Sekretärin, während sie erste dichterische Versuche unternahm. Ihr literarischer Durchbruch erfolgte 1907 mit Fru Marta Oulie, doch erst mit ihren großen historischen Romanen, insbesondere der Trilogie Kristin Lavransdatter und der Tetralogie Olav Audunssøn, erlangte sie internationale Anerkennung. In den 1930er Jahren trat sie als entschiedene Kritikerin des Nationalsozialismus auf. Nach der deutschen Besetzung Norwegens 1940 floh sie über Schweden und die Sowjetunion in die USA, wo sie bis 1945 im Exil lebte und publizistisch gegen das NS-Regime wirkte. Für ihre literarische Leistung wurde ihr 1928 der Nobelpreis für Literatur verliehen. Nach ihrer Rückkehr nach Norwegen 1945 lebte sie bis zu ihrem Tod 1949 in Lillehammer.