
Michaëlis, Karin
20. März 1872, Randers (Dänemark) - 11. Januar 1950, Kopenhagen (Dänemark)
Karin Michaëlis (1872–1950) war eine dänische Schriftstellerin, die mit unerschütterlichem Blick die Zwänge und Abgründe ihrer Zeit offenlegte. Geboren in Randers, wuchs sie in einem bürgerlichen, streng reglementierten Umfeld auf, das früh ihren Sinn für soziale Ungerechtigkeit schärfte. Mit „Das gefährliche Alter“ (1910), einem mutigen Roman über die Existenzkrise einer Frau in den Wechseljahren, erlangte sie internationale Berühmtheit. In den 1920er-Jahren wurde ihr Haus auf der Insel Thurø zum Zufluchtsort für Intellektuelle und politisch Verfolgte, darunter Bertolt Brecht, Maria Lazar und andere Exilanten des NS-Regimes. Doch als die Deutschen 1940 Dänemark besetzten, musste sie selbst fliehen. Sie entkam in die USA, wo ihr Ruhm jedoch verblasste. 1946 kehrte sie mittellos nach Dänemark zurück. Die einst gefeierte Autorin starb 1950 vergessen und verarmt.